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Helena Heilig freie Fotografin
Über mich
„Fühle den Bildausschnitt. Verlangsame die Zeit. Sieh den Menschen.“
Fünf Fragen an mich selbst.
Wir starten in deiner eigenen Zeit: der Zeit deiner Kindheit.
Wann wusstest du, dass du Fotografin werden willst?
Wahrscheinlich hat alles im Keller meines Großvaters begonnen. Der hatte dort eine Dunkelkammer – und diese obskure, heimelige Lichtstimmung, die Gerüche und das Gefühl der totalen Zeitenthobenheit haben mich fasziniert. Im Studium habe ich mich dann wochenlang in der Dunkelkammer aufgehalten. Als grobe zeitliche Orientierung diente mir dort eigentlich nur mein knurrender Magen. Später habe ich mich dann auch ganz praktisch gefragt, welcher Job am besten mit Familie vereinbar ist. Seit 2002 arbeite ich als professionelle Fotografin.
Angekommen im Jetzt: Was macht deine Art der Fotografie aus?
Bei Portraits kommt es für mich darauf an, einen absolut authentischen Eindruck des/der Porträtierten zu vermitteln. Das heißt: Keine zu starke Retusche, dafür viel echten Charakter. Weniger ist hier eindeutig mehr.
Auch Filter benutze ich sehr selektiv. Es gibt bei mir nicht einen Filter für alles, der gar meinen Stil bestimmt. Schließlich will ich flexibel auf die Wünsche meiner Kunden und die Anforderungen der Projekte eingehen. Jedes Foto, das entsteht, ist ein Stückchen authentisches Jetzt. Deshalb sind Retro-und Sepia-Looks auch nicht so mein Ding.
Jetzt + Jetzt + Jetzt: Was begeistert dich so am Thema Zeit?
Ich unterstütze Menschen gerne dabei, Spuren der Veränderung zu dokumentieren. Was macht die Zeit mit uns? Wie arbeitet sie gegen oder für uns? Ein Beispiel ist die Langzeitdokumentation von Familien und ihren Kindern.
Ein eher sensibles Projekt liegt mir besonders am Herzen: die dokumentarische Begleitung von körperlichen Transformationsprozessen. Wenn Eingriffe in den Körper vorgenommen werden, verändern sich Lebenszustände radikal. Um diesen Prozess der Wandlung besser zu verarbeiten, biete ich auch hier eine Langzeitdokumentation an. Auf diese Weise wird eine Art persönliche Erinnerungskultur geschaffen, die vielleicht auch anderen in vergleichbaren Situationen Mut macht.
Lass uns die Zeit wieder anhalten: Was fasziniert dich an der Camera Obscura ?
Die Schnelligkeit der digitalen Prozesse hat mich irgendwann verrückt gemacht. Alles gleich, von allem viel. Vor allem von der Ungeduld. Da hat sich bei mir eine Sehnsucht nach zeitversetzter Kommunikation eingestellt – wohl der berühmte Wunsch nach der viel zitierten Entschleunigung.
Praktischerweise habe ich im Studium gelernt, wie man eine Camera Obscura baut, die Urmutter des Fotoapparates. Bei ihr gibt es keinen Sucher und man hat nicht eine unendliche Anzahl an Versuchen, die man überprüfen und verwerfen kann. Bei der Camera Obscura muss ich den Bildausschnitt ganz einfach fühlen, die Kontrolle abgeben und mich in die Arme des Zufalls werfen.
Über meine ersten Ergebnisse war ich selbst sehr überrascht, es funktionierte nämlich erstaunlich gut. Extrem wuselige Motive wie Menschenmassen auf dem Oktoberfest werden zu einer blurry Stimmung, in der es nicht ums Detail geht. Hektische Elemente sind wegen der Langzeitbelichtung von 20 Sekunden bis zu 5 Minuten gar nicht sichtbar. Und auch der Drang zur Perfektion rückt in den Hintergrund: Bedingt durch die Verwendung alter Filme oder defekte Emulsionen kann auch mal ein Farbstich drin sein – der bleibt als Zufallselement selbstverständlich drin.
Im Jahr 2011 habe ich meine Fotografien im Café Hüller in München ausgestellt, 2014 in einem Café in München-Neuhausen, im März 2018 folgte dann eine große Ausstellung in der Orangerie des Englischen Gartens. Hier kam dann noch eine zweite Ebene in Form einer Audiospur hinzu: Ich habe die Geräusche am fotografierten Ort mit aufgenommen – und zwar exakt in der Dauer der Belichtungszeit.
Und was bringt die Zukunft?
Ein sehr schönes Projekt, dass der Zeit eher trotzt: Ich plane eine Fotoreportage über die legendären Jubiläumsdamen, einer Synchronschwimmerinnen-Gruppe aus München. Die meisten der Damen sind bereits über 70 Jahre alt und haben schon ihr Leben lang große Freude am Synchronschwimmen. Diese Mischung aus Begeisterung, Nostalgie und vollem Einsatz im Jetzt möchte ich gerne einfangen.
Auf dieses Projekt freue ich mich besonders – genau wie auf jeden einzelnen Kunden, der Tag für Tag den Weg zu mir ins Atelier findet oder den ich an einer ausgewählten Location fotografieren darf.
Danke für deine Zeit, Helena!
Gern geschehen.
Das Interview führte Katrin Fischer.
Vita
Nach meinem abgeschlossenen Fotografie Studium in England arbeite ich seit 2002 als freier Fotograf in München.
Meine Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Portraitfotografie, Modefotografie und Businessfotos.
Darüber hinaus dokumentiere ich als Eventfotograf seit mehreren Jahren Veranstaltungen und unterstütze namhafte Magazine mit Editorial-Fotografie.
Das jährliche Familienshooting nutzen zahlreiche Familien in München für Weihnachten und im Frühjahr. Halten Sie die Zeit an und erfreuen Sie sich an den schönen Fotos Ihrer Lieben. Als Mutter von drei Kindern habe ich einen guten Draht zu den kleinsten unserer Gesellschaft und schätze deren Purheit vor der Kamera sehr. Natürlich auch für Unternehmen buchbar!
Meine Leidenschaft abseits der kommerziellen Fotografie München ist es, die Welt ganz ohne Technik einzufangen.
Ich beschäftige mich seit 2010 intensiv mit meiner Camera obscura und habe im März 2018 meine allererste Solo - Exhibition erfolgreich hinter mich gebracht. Jetzt freue mich auf neue Herausforderungen.
Für ein perfektes Bild ist nicht nur das Auge des Fotografen wichtig, viele Faktoren spielen eine Rolle um eine stimmige Komposition zu entwickeln.
Ich freue mich über Ihre Anfrage und berate Sie gerne in allen vorbereitenden Fragen. Gerne unterbreite ich Ihnen ein individuelles Angebot.
Es grüßt
Ihre Helena Heilig


